Holmium-Laser-Enukleation der Prostata - Urologie Berlin

Die vergrößerte Prostata

Im Laufe des Lebens verändert sich der menschliche Körper. So auch der untere Harntrakt des Mannes, wozu Harnblase und Prostata gehören.

Die Prostata ist ein Organ, das sich unterhalb der Blase auf dem Beckenboden des Mannes befindet. Die Harnröhre nimmt vom Blasenhals ausgehend ihren Verlauf durch die Prostata, den äußeren Schließmuskel und schließlich als penile Harnröhre durch den Penis in die Freiheit.

Durch Alterungsprozesse, als auch Gleichgewichtsverschiebungen im Hormonhaushalt kommt es zu einer Veränderung der Anatomie der Prostata: sie wir größer. Man spricht von der gutartigen Prostatavergrößerung, der sogenannten benignen Prostatahyperplasie (BPH). Dadurch wird die Blasenentleerung beeinträchtigt.

Einerseits kann die Prostata nach außen wachsen, somit vergrößert sich das messbare Volumen; andererseits besteht die Möglichkeit, dass die Prostata nach innen wächst. Wenn dies geschieht, wird konsequenterweise der freie Durchmesser der prostatischen Harnröhre eingeengt. Der Blasenmuskel muss gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten.

Die daraus folgenden Beschwerden – man spricht von „lower urinary tract symptoms“ (LUTS) – sind eine häufige Ursache für Unbequemlichkeiten, Frustration und einer verminderten Lebensqualität für die Betroffenen und Ihre Partner.

Symptome

In der Folge kommt es zu verschiedenen Symptomen; genannt seien beispielsweise der abgeschwächte Harnstrahl und damit die verlängerte Miktion, die Startverzögerung oder die sogenannte zweizeitige Miktion, d.h. nach dem ersten Schwung Urin vergehen einige Augenblicke, bis die Miktion erneut gestartet werden kann. Auch kann es zur Restharn-, Blasendivertikel- oder Blasensteinbildung kommen.

Im extremen Fall kommt es zu einem kompletten Verschluss, man spricht dann von einem Harnverhalt, der eine Katheter-Versorgung durch die Harnröhre nötig macht.

Die teilweise sehr beeinträchtigenden Symptome werden zunächst medikamentös behandelt. Falls dies nicht erfolgreich sein sollte, oder nach einiger Zeit die Beschwerden sich verschlechtern, ist die Operation der nächste Schritt. Die Indikation zur Operation wird nach sorgfältiger Prüfung in Anlehnung an die Leitlinien der Deutschen Urologen und einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen gestellt.

Die Prostata

Die Operation

Das Prinzip jeder Operation zur Beseitigung der symptomatischen Prostatavergrößerung, ist die Entfernung des Prostataadenoms, das die prostatische Harnröhre einengt. Die Prostata besteht aus dem einengenden Adenomgewebe und der Kapsel, die das Adenom wie eine Orangenschale umschließt. Man unterscheidet die offene Operation durch die Bauchdecke und die transurethralen (Uretha = Harnröhre) Operationen durch die Harnröhre. 

Operation durch die Bauchdecke

Bei der offenen Operation, der sogenannten Adenomenukleation, wird das Prostataadenom durch einen Bauchschnitt entfernt. Dieser Eingriff wird i.d.R. bei Prostatae größer als 100 ml durchgeführt. Dabei hängt die Indikationsstellung auch von der Präferenz der jeweiligen Klinik ab. Dieses Verfahren ist sehr invasiv und verliert durch die zunehmende Verbreitung, vor allem der HoLEP (Holmium Laser Enukleation der Prostata), zunehmend an Bedeutung.

Operationen durch die Harnröhre (transurethrale / Uretha = Harnröhre)

Die Operationen durch die Harnröhre kann man in einschmelzende und gewebeabtragende Verfahren einteilen. Bei den einschmelzenden Verfahren wird das Gewebe durch Wärmenenergie (bspw „Green Light Laser“ oder die Wasserdampfbehandlung mit dem RezumTM – System) „eingeschmolzen“. Diese Verfahren sind i.d.R. am schonendsten, aber meist auch erst verzögert wirksam.

Bei der ursprünglichen Prostataoperation durch die Harnröhre, wird das Prostataadenom mit einer Elektroschlinge durch die Harnröhre geschält (transurethrale Resektion der Prostata (TURP)). Bei diesem Verfahren fallen Prostata-“Späne“ an, die anschließend über die Harnröhre aus der Blase ausgespült werden.